In Ghana, einem der am weitesten entwickelten Länder Westafrikas, haben weniger als die Hälfte aller Frauen eine Sekundarausbildung erhalten und fast ein Drittel der Bevölkerung lebt von weniger als 1,25 Dollar pro Tag.
Die Hauptstadt von Ghana, Accra, ist eine der reichsten und modernsten Städte des Kontinents und erlebt derzeit eine Zeit des schnellen Wachstums und der Urbanisierung. Obwohl das BIP des Landes mit der Ölförderung, dem Goldbergbau und anderen Industrien weiter steigt, ist der größte Teil dieses Reichtums aufgrund der hohen Korruption nicht unter der Bevölkerung verteilt. Die meisten Armen in Ghana leben in ländlichen Gebieten ohne Grundversorgung wie Gesundheitsversorgung und sauberes Wasser. Kleinbauern, die in Ghana am stärksten von ländlicher Armut betroffen sind, sind auf veraltete landwirtschaftliche Werkzeuge angewiesen und haben keinen Zugang zu verbessertem Saatgut und Düngemitteln, um die Ernteerträge zu steigern.
Ghana (angrenzend an die Elfenbeinküste, Burkina Faso und Togo) war 1957 das erste Kolonialland in Subsahara-Afrika, das seine Unabhängigkeit erlangte. Nach einer Zeit der Turbulenzen mit mehreren Militärputschen wurde in den 1990er Jahren eine stabile Demokratie aufgebaut, die bis heute Bestand hat.
Weiterentwicklung des Mikrofinanz-Programms in Ghana
Bis Ende Jahr 2017 hat THP Schweiz einen Betrag von 94‘239 CHF gesammelt, um die Weiterentwicklung des Mikrofinanz-Programms in den zwei Epicenters (Dorfgemeinschaften) Kyempo und Aworasa in Ghana’s Ashanti und Eastern Regionzu finanzieren. Ziel des Programms ist Armutsreduktion und die Verbesserung der Lebensverhältnisse der lokalen Gemeinschaften durchverbesserten Zugang zu Landwirtschaftskrediten. Das Projekt wurde im Januar 2018 gestartet. Im ersten Quartal wurdenfolgende Aktivitäten durchgeführt:
Mobilisation der Gemeinschaften: Das Hunger Projekt mobilisiert mit dem Vision, Commitment und Action-WorkshopMenschen zu einem selbstbestimmten Leben. Die Menschen ändern ihre Denkweise und Einstellung von Abhängigkeit, Hoffnungslosigkeitund Geschlechterdiskriminierung zu Übernahme von Verantwortung,Geschlechtergleichstellung und Selbständigkeit. Im ersten Quartal haben 247 Frauen und 233 Männer diesen Workshop besucht.
Ernährungssicherheit: Gemeinschaften werden ausgebildetdurch bewährte nachhaltige Landwirtschaftsmethoden, ihre Ernteerträge und somit ihr Einkommen zu verbessern. Darüber hinauswerden ihnen die Vorteile der Gründung von Bauerngruppen aufgezeigt. Im ersten Quartal haben 227 Frauen und 193 Männer diese Ausbildung genossen.
Finanzkompetenz und Mikroversicherungen: Die Gemeinschaften werden über die Wichtigkeit von Ersparnissen aufgeklärt und ihnen werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie sieGeld sparen können. Im ersten Quartal haben 196 Frauen und 212 Männer an diesem Workshop teilgenommen.
Stärkung der Frauen: Die Gemeinschaftsmitglieder, im Speziellen Frauen, werden in bürgerlichen Rechten und Kinderrechten unterrichtet. Dabei wirdauch die Wichtigkeit der Schaffung von gleichen Bildungsmöglichkeiten für Mädchen und Jungenbetont.Im ersten Quartal wurden 187 Frauen und 179 Männer darüber aufgeklärt.
Computergestützte Erfassung der Bankdaten in den Epicenters: Die Epicenter-Banken werden mit Computern und Zubehör ausgestattet, um das Kredit- und Finanzdatenmanagement zu verbessernund vereinfachen.
Kapazitätsaufbau: Die Kapazität von AnimatorInnen (vom Hunger Projekt ausgebildete Dorfbewohner, die ihr Wissen an andere Dorfbewohner weitergeben) sowie dem Managementkomitee des Social Enterprise Projekts wurde gestärkt, so dass diese ihre Aufgabein angemessener Weise und zufriedenstellend wahrnehmen können.
Grösste Herausforderung des Programm in dieser Phase ist, dass die AnimatorInnensehr grosse Distanzen zurücklegen müssen, um das Bildungsprogramm in anderen Dorfgemeinschaften durchzuführen, und dabei gänzlich auf die öffentlichen Verkehrsmittelangewiesen sind. Die Projektverantwortlichen des Hunger Projekts haben sich mit den AnimatorInnen geeinigt, ihre Arbeitspläne miteinander abzustimmen, so dass diese mit den Programmverantwortlichen zu den relevanten Gemeinschaften reisen können.
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"In den VCA (Vision-Commitment-Action)-Workshops des THP wird den lokalen Teilnehmenden, die Mehrheit sind Frauen, bewusst, dass sie ihr Leben unabhängig und als eigenverantwortliche Mitglieder ihres Gemeinwesens mitbestimmen können. Als solche finden sie gemeinsam ihre eigenen Wege aus chronischem Hunger und externer materieller Abhängigkeit. Das THP begleitet den Prozess vor Ort, dort, wo die Menschen zuhause sind."
Therese Gerber-Fürst, Unternehmensberaterin, unterstützt THP seit mehr als 10 Jahren